Es kann ganz schnell gehen. Und: es kann jeden treffen. Vor psychischen Erkrankungen ist kein Mensch gefeit.
Wenn Sie also die Nachricht erhalten, dass ein Ihnen nahe stehender Mensch psychisch erkrankt ist, reagieren Sie bitte nicht bestürzt. So etwas ist für den Betroffenen schwierig. Und zwar, weil man als Betroffener sich - je nach Schweregrad der Erkrankung - gar nicht unbedingt krank fühlt.
Es kann auch sein, dass sich der Betroffene zu Hause aufhält, aber wegen der psychischen Erkrankung derzeit nicht arbeiten gehen kann.
Hier ist es ganz besonders schwierig. Verletzend für den Betroffenen ist, wenn er gesagt bekommt, er mache "Urlaub", weil man ihm oder ihr ja auf den ersten Blick nichts ansieht.
Aber wie geht das nun? Wie können Sie den richtigen "Ton treffen"? Wie sollten Sie damit umgehen? Wie sollten Sie mit dem/der Betroffenen umgehen?
Es fühlt sich für den Betroffenen gut an, wenn er weiß, dass er als "ganz normal" erkrankter Mensch erkannt wird.
Den richtigen Ton treffen Sie, wenn Sie sich mit dem Erkrankten ganz normal unterhalten und ihn dabei nicht schief anschauen oder versuchen, möglichst viele Ihrer Sätze nochmals zu erklären.
Psychisch kranke Menschen sind nicht schwer von Begriff!
Sie können am besten mit der Erkrankung Ihres/Ihrer nahe stehenden Menschen umgehen, indem Sie ganz einfach für diesen Menschen da sind und sensibel sind. Achten Sie darauf, ob es dem/der Erkrankten gerade gut tut, wenn Sie ihm/ihr näher kommen. Achten Sie darauf, ob Worte und Sätze, die sie sagen bei der betroffenen Person Zittern oder ein hohes Maß an Aufgeregtheit auslösen.
In dem Fall wechseln Sie am besten schnell das Thema und entschuldigen sich, dass sie dieses Thema angesprochen haben.
Der / Die Betroffene wird es Ihnen danken.
Also: gehen Sie mit dem / der Betroffenen ganz natürlich um. Vermeiden Sie es, dem / der Erkrankten gegenüber mit einer Stimme zu sprechen, mit der man sonst Kleinkinder anspricht. Zeigen Sie dem / der Betroffenen Respekt und bieten Sie an, einfach für diesen Mensch da zu sein. Zeit ist hier das Wertvollste, das Sie dem / der Betroffenen schenken können.